Schorndorf ist eine Stadt in Baden-Württemberg, die etwa 26 km östlich von Stuttgart liegt. Sie ist nach Waiblingen und Fellbach drittgrößte Stadt des Rems-Murr-Kreises und Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden.
Seit 1. Januar 1967 ist Schorndorf Große Kreisstadt. Mit der Gemeinde Winterbach hat die Stadt Schorndorf eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Geografie
Die Rems in Schorndorf, links das Röhmareal
Schorndorf liegt in einer tiefen Talerweiterung der Rems, die im Süden vom Schurwald und im Norden von den Berglen und dem Welzheimer Wald begrenzt wird. Im Stadtgebiet münden die von Norden kommenden kleinen Flüsse Schornbach und Wieslauf in die Rems. Diese durchfließt von Ost nach West die Kernstadt. Die Schorndorfer Altstadt befindet sich südlich des Flusses.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Schorndorf; sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Westen genannt:
Winterbach, Remshalden, Berglen, Rudersberg, Welzheim, Urbach, Plüderhausen (alle Rems-Murr-Kreis), Adelberg, Wangen und Uhingen (alle Landkreis Göppingen) sowie Lichtenwald (Landkreis Esslingen).
Stadtgliederung
Schorndorf besteht aus der Kernstadt und den sieben im Rahmen der Gebietsreform der 1970er Jahre eingegliederten Stadtteilen Buhlbronn, Haubersbronn, Miedelsbach, Oberberken, Schlichten, Schornbach und Weiler/Rems. Zu einigen der Stadtteile gehören teilweise noch separat gelegene Wohnplätze mit besonderem Namen, Metzlinsweiler Hof zu Buhlbronn, Metzlinsweiler Mühle zu Haubersbronn, Unterberken zu Oberberken und Mannshaupten zu Schornbach.
In der Kernstadt werden zum Teil weitere Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Laufe der Geschichte aufgrund der Bebauung ergeben haben, jedoch meist nicht genau abgrenzbar sind. Hierzu gehören beispielsweise Fuchshof und Grauhalde.
Raumplanung
Schorndorf ist ein Mittelzentrum innerhalb der Region Stuttgart, deren Oberzentrum Stuttgart ist. Zum Mittelbereich Schorndorf gehört der Süden und Osten des Rems-Murr-Kreises, d. h. das Rems- und Wieslauftal sowie angrenzende Gebiete. Im Einzelnen sind dies neben Schorndorf die Städte und Gemeinden Alfdorf, Kaisersbach, Plüderhausen, Remshalden, Rudersberg, Urbach, Welzheim und Winterbach.
Geschichte
Das Burgschloss in Schorndorf, das Eckpfeiler der Festung war
Im Jahre 1235 wird der Ort erstmals als Dorf „Uff dem Sand“ urkundlich erwähnt. Um 1250 erwirbt Graf Ulrich I. von Württemberg den Ort und baut ihn zur Stadt aus. Sie wird alsbald Sitz eines württembergischen Amtes. 1634 brennt die Stadt nach der Besetzung durch kaiserliche Truppen fast vollständig ab. 1688 verhindern die „Weiber von Schorndorf“ unter der Führung von Barbara Künkelin die Übergabe der Festung an französische Truppen unter General Mélac. 1759 wird das Amt Schorndorf zum Oberamt erhoben, doch wird das Oberamt 1806 durch Abgabe einiger Gemeinden an die Nachbarämter verkleinert.

Am 17. März 1834 wird Gottlieb Daimler, der Erfinder des ersten schnelllaufenden leichten Benzinmotors, in der Höllgasse geboren. 1861 wird die Remstalbahn eröffnet und Schorndorf wird Bahnstation.


Mit der Kreisneugliederung in Württemberg 1938 wird das Oberamt Schorndorf aufgelöst. Das gesamte Schorndorfer Umland kommt zum Landkreis Waiblingen.
Die Einwohnerzahl Schorndorfs überschritt 1963 die 20.000-Marke. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die Landesregierung von Baden-Württemberg mit Wirkung vom 1. Januar 1967 beschloss.
In den Jahren 1972–1975 wurden sieben umliegende Gemeinden nach Schorndorf eingegliedert und bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde Schorndorf Teil des neuen Rems-Murr-Kreises.
Im Jahr 2005 fanden in Schorndorf die Heimattage Baden-Württemberg statt.
Religion
Schorndorf gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat „ante nemus“ (Schwarzwald) zugeordnet. Infolge der Zugehörigkeit zum Herzogtum Württemberg wurde hier, wie im übrigen Württemberg, ab 1534 die Reformation eingeführt. Danach war Schorndorf über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Sie wurde auch bald Sitz eines Dekanats (siehe Kirchenbezirk Schorndorf) innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ursprünglich gab es nur die Stadtkirchengemeinde Schorndorf, zu der neben der Pfarrkirche mehrere Kapellen gehörte. Als die Gemeinde durch Zuzug stark anwuchs, wurden 1971 die Pauluskirchengemeinde (Kirche von 1966) und die Versöhnungskirchengemeinde (Kirche von ca. 1995) abgetrennt.
Alle drei Kirchengemeinden bilden aber weiterhin die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Schorndorf. Auch die heutigen Stadtteile Schorndorfs gehörten früher zur Württemberg und sind daher überwiegend protestantisch. Die Gemeindeglieder von Buhlbronn gehörten zunächst zur Pfarrei Buoch, dann zu Oppelsbohm und seit 1890 zur Kirchengemeinde Schornbach, das schon früh eine eigene Pfarrei wurde, doch hat Buhlbronn seit 1971 eine eigene Kirche, die Friedenskirche. Haubersbronn bildet eine eigene Kirchengemeinde. Miedelsbach gehörte zunächst zu Lorch, dann zu Oberurbach, teilweise auch zu Haubersbronn, von 1807 bis 1989 zur Nachbargemeinde Steinenberg (Gemeinde Rudersberg), und ist seit 1989 eine eigenständige Kirchengemeinde, die seit 1967 eine eigene Kirche, die Christuskirche, hat. Oberberken gehörte zunächst ebenfalls zu Lorch, später zur Pfarrei Hundsholz und 1859 wurde der Ort zusammen mit Unterberken eine eigene Kirchengemeinde. Schlichten war lange Zeit eine Filiale der Pfarrei Winterbach. Im 19. Jahrhundert wurde es eine eigene Pfarrverweserei und 1859 eine selbständige Pfarrei, die auch den Nachbarort Baiereck (Stadt Uhingen) betreut. Weiler/Rems war lange Zeit eine Filiale von Schorndorf, wurde aber 1852 eine eigene Pfarrei. Alle Kirchengemeinden der Stadt Schorndorf gehören zum Dekanat Schorndorf.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken nach Schorndorf. 1907 wurde in Schorndorf die Katholische Kirche St. Martin gebaut und 1917 wurde Schorndorf eine eigene Pfarrei. 1955 wurde die neue Heilig-Geist-Kirche erbaut, die 1970 umgebaut wurde. Die alte St.-Martin-Kirche dient seither als Kapelle. Zur Kirchengemeinde Schorndorf gehören auch die Katholiken aus Buhlbronn, Ober-/Unterberken, Schornbach und Haubersbronn, doch gibt es in Haubersbronn seit 1955 eine eigene Kirche, St. Bonifatius. Die Katholiken aus Miedelsbach gehören zur Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit Rudersberg, die von Weiler/Rems zur Pfarrei Mariä Himmelfahrt Winterbach, doch gibt es in Weiler seit 1966 eine eigene Kirche St. Stephanus. Alle genannten katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Waiblingen, das zusammen mit dem Dekanat Backnang den Dekanatsverband Rems-Murr innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart bildet.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Schorndorf auch Freikirchen, darunter die Evangelisch-methodistische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und das Christliche Zentrum Scala der Volksmission Schorndorf e. V. Auch die Neuapostolische Kirche, die Christliche Wissenschaft, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Christengemeinschaft und Zeugen Jehovas sind in Schorndorf vertreten.
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden wurden in die Stadt Schorndorf eingemeindet:
• 1. Januar 1972: Buhlbronn
• 1. Januar 1973: Miedelsbach, Schlichten und Weiler/Rems (bis 16. Juli 1964 nur Weiler)
• 1. Januar 1975: Haubersbronn, Oberberken mit Unterberken und Schornbach mit Mannshaupten
Wappen der ehemaligen freien Gemeinden


Wappen Buhlbronn
Buhlbronn
Wappen Haubersbronn
Haubersbronn
Wappen Miedelsbach
Miedelsbach
Wappen Oberberken
Oberberken
Wappen Schlichten
Schlichten
Wappen Schornbach
Schornbach
Wappen Weiler/Rems
Weiler/Rems

Einwohnerentwicklung 

Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

JahrEinwohnerzahlen
1463ca. 2.000
1514ca. 3.000
1618ca. 5.000
17012.132
18033.434
18343.777
18493.617
1. Dezember 18713.622
1. Dezember 1880 ¹4.167
1. Dezember 1890 ¹4.741
1. Dezember 1900 ¹5.737
1. Dezember 1910 ¹6.760
16. Juni 1925 ¹7.370
16. Juni 1933 ¹8.169
JahrEinwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹8.918
194612.268
13. September 1950 ¹13.801
6. Juni 1961 ¹18.774
27. Mai 1970 ¹21.136
31. Dezember 197532.918
31. Dezember 198033.631
27. Mai 1987 ¹35.759
31. Dezember 199037.687
31. Dezember 199538.005
31. Dezember 200038.852
31. Dezember 200539.305
31. Dezember 200639.192
31. Dezember 200739.223

¹ Volkszählungsergebnis

Die Einwohnerzahlen bis einschl. 1971 beziehen sich auf die Kernstadt. Danach sind die eingemeindeten Stadtteile mit in den Zahlen enthalten.

Bürgermeister
An der Spitze der Stadt Schorndorf werden 1290 „12 consules seu judices“ genannt, dem seit 1264 ein „scultetus“ vorstand. Im 14. Jahrhundert gibt es einen Amtmann, dann Untervogt, Vogt, der über das gesamt Amt Schorndorf gesetzt war. Dem Schorndorfer Obervogt unterstanden bis 1755 auch die Ämter Waiblingen und Winnenden. Im 15. Jahrhundert trat auch ein Bürgermeister als Vertreter des Gerichts auf. Später gab es vier Bürgermeister und acht Richter.
Seit 1819 trug das Stadtoberhaupt die Bezeichnung „Stadtschultheiß“, seit 1930 Bürgermeister und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. Januar 1967 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf acht Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Erster Bürgermeister“ und der 2. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung „Bürgermeister“.

Stadtoberhäupter seit 1821:
• 1821–1828: Gottlob Friedrich von Stump
• 1828–1866: Philipp Friedrich Palm
• 1866–1872: Johannes Frasch
• 1879–1903: Jakob Friz
• 1903–1905: Heinrich Beisswanger
• 1905–1933: Jakob Raible (* 7. Mai 1870; † 4. Januar 1949)
• 1933–1945: Richard Beeg (* 30. Januar 1888; † 22. Oktober 1945)
• 1945: Walter Arnold (* 19. Juni 1891; † 20. Oktober 1973)
• 1945–1948: Gottlob Kamm (SPD) (* 21. Oktober 1897; † 21. November 1973)
• 1948–1954: Emil Hayer (* 1887; † 1977)
• 1954–1962: Franz Illenberger
• 1962–1982: Rudolf Bayler (* 12. September 1917; † 3. September 2007)
• 1982–1990: Reinhard Hanke (SPD)
• 1990–2006: Winfried Kübler (CDU) (* 1939)
• seit 2006: Matthias Klopfer (SPD) (* 14. März 1968)
Wappen
Das Wappen der Stadt Schorndorf zeigt unter goldenem Schildhaupt, darin eine liegende schwarze Hirschstange, in Rot zwei schräg gekreuzte mit dem Blatt nach oben gekehrte goldene Spaten (früher: Schoren, daher Schorndorf). Die Stadtflagge ist gelb-rot. Wappen und Flagge werden schon seit Jahrhunderten geführt.
Städtepartnerschaften
Die älteste der Schorndorfer Städtepartnerschaften ist diejenige mit der französischen Präfektur Tulle. Sie besteht seit 1969 und bildete den Beginn einer Reihe von weiteren Partnerschaften, die jedoch erst in den 1990er-Jahren eingegangen wurden: Nach der Wiedervereinigung besiegelte man 1991 den Partnerschaftsvertrag mit der thüringischen Kleinstadt Kahla. 1994 folgte das englische Bury und 1996 das amerikanische Tuscaloosa. Die jüngste der auf Stadtebene unterhaltenen Städtepartnerschaften wurde 1998 mit dem italienischen Dueville eingegangen. Sämtliche der Schorndorfer Städtepartnerschaften werden vom Partnerschaftsverein Schorndorf e. V. betreut, der seit 1981 besteht.
Der Stadtteil Weiler/Rems unterhält weiterhin partnerschaftliche Beziehungen mit dem österreichischen Radenthein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt Schorndorf ist bei vielen Stadtplanern durch ihre zahlreichen Kreisverkehre bekannt, da sie beim Bau dieser Verkehrsrondelle eine bundesweite Vorreiterrolle eingenommen hat. Dies hat ihr den Spitznamen „Große Kreiselstadt“ eingebracht.
Schorndorf liegt an der Remsbahn Stuttgart–Aalen. Der Bahnhof Schorndorf ist Endhaltestelle der Linie S2 (Schorndorf–Stuttgart–Flughafen–Filderstadt) der S-Bahn Stuttgart. Des weiteren halten am frühen Morgen und späten Abend einige Intercity-Züge der Linie Karlsruhe–Nürnberg. Ein weiterer Haltepunkt im Schorndorfer Stadtgebiet ist Weiler (Rems). Von Schorndorf verkehrt auch in nördlicher Richtung die Wieslauftalbahn nach Rudersberg. Haltestellen im Schorndorfer Stadtgebiet sind Hammerschlag, Haubersbronn und Miedelsbach. Ferner verkehren im Stadtgebiet zahlreiche Buslinien. Alle Linien verkehren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS).
Historische Unternehmen
• Württembergische Porzellanmanufaktur – heute ist dieses Porzellan bei Sammlern sehr gefragt
• Fingerhutfabrik J. F. Gabler – um 1900 kamen 85 % der Weltproduktion von der Firma Gabler – heute sind diese Utensilien gesuchte Sammlerobjekte
• Eisenmöbelfabrik Arnold – auf dem ehemaligen Gewerbegelände befinden sich heute Geschäfte und andere Einrichtungen
• Lederfabrik Röhm – das Gelände an der Rems wird zum Gewerbepark aufgebaut, enthält aber auch noch museale Überreste
Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Schorndorf der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.

Bildung
Schorndorf hat zwei allgemeinbildende Gymnasien (Burg-Gymnasium, Max-Planck-Gymnasium) sowie ein technisches Gymnasium (Grafenbergschule), eine Realschule (Gottlieb-Daimler-Realschule), zwei Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Keplerschule und Schillerschule Haubersbronn), eine Hauptschule mit Werkrealschule (Karl-Friedrich-Reinhard-Schule), eine Förderschule (Albert-Schweitzer-Schule), drei Grundschulen in der Kernstadt (Fuchshofschule, Künkelinschule und Schlosswallschule) sowie je eine Grundschule in den Stadtteilen Miedelsbach, Weiler/Rems (Reinhold-Maier-Schule), Oberberken (Schurwaldschule) und Schornbach (Sommerrainschule). Im Stadtteil Buhlbronn befindet sich eine Außenstelle der Nachbarschaftsschule Buhlbronn-Vorderweißbuch, deren Sitz sich in der Gemeinde Berglen befindet.
Der Rems-Murr-Kreis ist Schulträger der beiden Beruflichen Schulen (Grafenbergschule – Gewerbliche Schule und Kaufmännische Schule), sowie der Fröbelschule für Geistig- und Körperbehinderte mit Schulkindergarten für Geistig- und Körperbehinderte und des Schulkindergartens für Sprachbehinderte.
Die private Abendrealschule Schorndorf e. V. rundet das schulische Angebot in Schorndorf ab.

Galerien für Kunst und Technik
Das „Stadtmuseum“ bei der Stadtkirche ist in zwei Fachwerkhäusern, der ehemaligen Lateinschule und der früheren „Deutsche Schule“ untergebracht und zeigt die Stadt- und Kulturgeschichte Schorndorfs und seiner näheren Umgebung.
Das „Geburtshaus von Gottlieb Daimler“ in der Höllgasse wurde 1979 als Museum und Tagungsstätte der Mercedes Benz AG (Daimler AG) eingerichtet.
Die „Galerie für Kunst und Technik“ im Arnold-Areal wurde 2004 eröffnet.

Die historische Altstadt und besonders der Marktplatz mit dem Marktbrunnen und zahlreichen historischen Fachwerkhäusern zählen zu den schönsten Deutschlands. Hier steht das Rathaus, das von 1726 bis 1730 erbaut wurde, und als Wahrzeichen der Stadt gilt. An seiner Rückwand befindet sich das Mosaik „Die Weiber von Schorndorf“ von 1965 und davor das Gottlieb-Daimler-Denkmal. Unweit die Palmsche Apotheke, die Gauppsche Apotheke sowie das ehemalige Wohnhaus von Walch-Künkelin. Westlich des Marktplatzes erhebt sich die Evangelische Stadtkirche von 1477. Am Kirchplatz ist die ehemalige Lateinschule, in der das Stadtmuseum untergebracht ist, vorzufinden. In der Weststadt hinter der Kirche befinden sich das Haus am Gumpbrunnen sowie gegenüber das asymmetrische „Haus auf der Mauer“, das an bzw. auf der Stadtmauer gebaut wurde. In diesem auffälligen Haus wurde Ehrenbürger Gottlob Kamm geboren. Heute befindet sich ein Comic-Museum im Gebäude.

Östlich des Marktplatzes ist das ehemalige Spital, das Stadtarchiv und das Burgschloss zu finden. Es wurde von Herzog Ulrich 1538 erbaut und war Eckpfeiler der mit großem Aufwand errichteten Landesfestung. Es war neben dem Chor der Kirche so gut wie der einzige Teil der Stadt, der die Feuersbrunst von 1634, die ansonsten fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche legte, überstand. Auf dem verfüllten Wassergraben der Festung wurde 1913 das heute unter Denkmalschutz stehende Forstamt im späten Jugendstil erbaut. Weiter östlich des Schlossgartens folgt die Heilig-Geist-Kirche, die von 1952 bis 1955 wegen der anwachsenden katholischen Gemeinde gebaut wurde. Ihr stadtbildprägender Turm wurde in den 60er Jahren errichtet.
Östlich des Unteren Marktplatzes befindet sich das Gottlieb-Daimler-Geburtshaus in der Höllgasse mit einem (kleinen) Museum sowie in der Gasse weiter das ehemalige Alte Bad.
Im Osten, nach dem Ende der Johann-Philipp-Palmstraße, der Hauptstraße in der Fußgängerzone, erhebt sich im Park am Stadthallensee die ehemalige Villa Arnold, die heute die Volkshochschule beherbergt. Sie wurde von dem Fabrikanten Arnold gebaut, der in Schorndorf eine Eisenmöbelfabrik besaß. Auf diesem Areal entlang der Bahnlinie befindet sich heute die Arnoldgalerie, in der es einige Geschäfte gibt. Die Arnoldgalerie gilt als Musterprojekt der Innenstadterweiterung.
Am Bahnhof befindet sich das markante, 1962 errichtete Stellwerk, das auch als Bausatz für Modelleisenbahnen im Maßstab HO auf den Markt kam.
In der Lortzingstraße am Ziegeleisee befindet sich das im März 2008 in Betrieb genommene Hallenbad Oskar-Frech-Seebad. Es ersetzt das alte Schorndorfer Hallenbad aus dem Jahre 1964.
Unter dem Spitznamen „Schorni“ ist ein 90 Meter hoher, als Stahlbetonkonstruktion ausgeführter Fernmeldeturm im Industriegebiet Baumwasen im Schorndorfer Westen bekannt. Geographische Koordinaten: 9° 30′ 43″ östliche Länge, 48° 48′ 25″ nördliche Breite.
In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen:
Die evangelische Kirche Haubersbronn ist eine Chorseitenturmanlage des frühen 16. Jahrhunderts, doch wurde die Kirche mehrmals erweitert und verändert. Die evangelische Pfarrkirche Oberberken wurde 1859 anstelle einer Kirche, die vor 1490 errichtet wurde, erbaut. 1974 wurde sie nochmals umgebaut. Die Schlichtener evangelische Kirche wurde 1717 als Rechtecksaal ohne Turm neu erbaut. Die Vorgängerkirche, eine 1460 erwähnte Kapelle war 1707 niedergebrannt worden. Die evangelische Kirche Schornbach wurde 1472 erbaut. Das Schiff wurde aber erst 1722 erstellt.

Im Stadtzentrum gibt es verschiedene Grünanlagen und Parks, so zum Beispiel den Schlossgarten, der das Burgschloss einfasst. Östlich des Zentrums zeigt sich der Park am Stadthallensee. Dieser Park besteht aus dem ehemaligen Garten der Arnold-Villa und dem See, der aufgrund eines baulichen Irrtums entstand. Es wurde geplant, an der Stelle eine Stadthalle zu errichten, jedoch lief das Bauloch mit Wasser voll. Daher rührt die Bezeichnung „Stadthallensee“.

Des Weiteren befindet sich südlich des Schlossgartens bei der Heilig-Geist-Kirche der Alte Friedhof. Dieser weist neben bedeutenden und kunstvollen alten Gräbern auch eine Fülle an verschiedenen Baumarten auf und dient vielen als Ort der Ruhe und Erholung. Auffallend ist auch die kleine, schmucke Kapelle. Baden-Württembergs erster Ministerpräsident, Reinhold Maier, wurde auf dem Friedhof begraben. Gegenüber der Heilig-Geist-Kirche, am Tuller Platz, der nach der ersten Partnerstadt benannt ist, liegt der Feuersee.
Südlich von diesem folgt die Raible-Anlage, ein Park, der früher zu der Villa des ehemaligen Stadtrates gehörte und für die Bevölkerung öffentlich gemacht wurde.
Denkmäler
Ostlandkreuz bei 48° 48′ 34″ N, 9° 29′ 49″ O
Regelmäßige Veranstaltungen
• Jedes Jahr findet am vorletzten Wochenende (Freitag-Dienstag) vor Beginn der Sommerferien das Stadtfest Schorndorfer Woche (SchoWo) statt. In der Regel ist das Mitte Juli.
• Nachwuchsfestival „Talente ans Mikrofon“ im Rahmen der SchoWo
• Am Samstag vor dem SchoWo-Wochenende findet in der Schorndorfer Innenstadt alljährlich der große städtische Flohmarkt statt.
• Jedes Jahr findet im Juli die Schorndorfer Motorroller-Jux-Rallye statt.
• Das Kulturforum Schorndorf veranstaltet jährlich die Schorndorfer Gitarrentage, an denen die verschiedensten Kurse und Konzerte auf dem Programm stehen.
• Bei der Schorndorfer Kunstnacht im Herbst öffnen viele Ateliers und Museen ihre Pforten.

Söhne und Töchter der Stadt
• Sebastian Schertlin von Burtenbach (1496–1577), bedeutender militärischer Führer von Landsknechten
• Barbara Walch-Künkelin (1651–1741), Bürgermeister-Gattin, schützte 1688 Schorndorf vor französischer Plünderung durch Brigadegeneral Ezéchiel de Mélac
• Ludovike Simanowiz (1759–1827), Malerin
• Karl Friedrich Reinhard (1761–1837), französischer Staatsmann und Schriftsteller
• Johann Philipp Palm (1766–1806), in Braunau am Inn hingerichteter Buchhändler
• Gottlieb Daimler (1834–1900), Ingenieur, Konstrukteur und Industrieller
• Ludwig Palmer (1856–1931), Arbeiterdichter
• Dr. Reinhold Maier (1889–1971), Ministerpräsident von Baden-Württemberg
• Gottlob Kamm (1897–1973), von August 1946 bis Februar 1948 für Entnazifizierung in Württemberg-Baden zuständig
• Oskar Frech (1902–1985), Firmengründer und Namensgeber für das neue Hallenbad, das 2008 fertiggestellt wurde
• Andreas Hutzel (* 1968), deutscher Schauspieler
• Bernd Mayländer (* 1971), deutscher Rennfahrer und Safety-Car-Pilot in der Formel 1, geboren in Waiblingen
• Kostas Konstantinidis (* 1972), griechischer Fußball-Nationalspieler
• Sven Ulreich (* 1988), deutscher Fußballer
Ehrenbürger
Die Stadt Schorndorf hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
• 1949: Dr. Reinhold Maier (siehe unter Söhne und Töchter der Stadt)
• 1951: Hermann Arnold (* 1. Januar 1888; † 7. Juni 1973), Fabrikant und Ehrensenator
• 1954: Eugen Bentel (* 21. August 1886; † 2. Mai 1969), Bürgermeister in Haubersbronn
• 1961: Walter Arnold (* 19. Juni 1891; † 20. Oktober 1973), Fabrikant
• 1967: Gottlob Kamm (* 21. Oktober 1897; † 20. November 1973), Staatsminister und Sozialdemokrat
• 1986: Karl Wahl (* 10. Juni 1909; † 22. März 1986), Stadtrat, Sozialdemokrat
• 1988: Fritz Abele (* 7. Januar 1915; † 18. Mai 1994), Ingenieur
• 1998: Johann-Philipp Palm (* 9. Oktober 1918; † 8. Mai 2004), Apotheker
• 2005: Dr. Werner Lempp (* 1929), Geschäftsführer, Stadtrat, Kreisrat und Christdemokrat
Literatur
• Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte – Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsgg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961
• Schorndorf; Bildband von Gabriel Habermann, Silberburg-Verlag ISBN 3-87407-661-X
• Geschichte der Stadt Schorndorf, Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2002 ISBN 3-8062-1598-7